Veröffentlicht am Mai 15, 2024

Skinbooster sind keine oberflächlichen Feuchtigkeitscremes, sondern eine medizinische Behandlung zur Restrukturierung der tiefen Hautmatrix, um deren Lichtreflexion physikalisch zu optimieren.

  • Im Gegensatz zu Fillern, die Volumen geben, verbessern Skinbooster flächig die Hauttextur und Elastizität durch dünnflüssige Hyaluronsäure.
  • Der sichtbare „Glow“ ist das Ergebnis einer glatteren Hautoberfläche, die das Licht gleichmäßiger streut – ein Prinzip der Optik, nicht der Magie.

Empfehlung: Betrachten Sie Skinbooster als eine grundlegende Investition in die Gesundheit Ihrer Hautarchitektur, nicht als schnelle Korrektur.

Viele Menschen, die in meine Praxis in Deutschland kommen, äußern eine ähnliche Frustration: Trotz einer konsequenten Pflegeroutine und der Verwendung hochwertiger Cremes wirkt ihre Haut ab einem gewissen Alter müde, trocken und verliert an Spannkraft. Sie suchen nach diesem frischen, erholten Aussehen – einem „Glow“, den topische Produkte allein oft nicht mehr erreichen können. Die herkömmliche Antwort in der ästhetischen Medizin war lange Zeit auf das Auffüllen von Falten mit klassischen Hyaluron-Fillern fokussiert. Doch was, wenn das Problem nicht eine einzelne tiefe Falte ist, sondern der allgemeine Qualitätsverlust der Haut selbst?

Hier setzt ein modernes und wissenschaftlich fundiertes Konzept an, das oft missverstanden wird. Es geht nicht darum, das Gesicht zu verändern, sondern die Leinwand selbst zu restaurieren. Die wahre Ursache für einen fahlen Teint liegt oft in der Desorganisation der dermalen Matrix und einem tiefen Feuchtigkeitsdefizit, das die biomechanischen Eigenschaften und vor allem die Lichtstreuung der Haut negativ beeinflusst. Was wäre, wenn wir die Haut nicht nur von außen pflegen, sondern ihre innere Architektur gezielt mit Feuchtigkeitsspeichern wieder aufbauen könnten?

Genau das ist die Mission von Skinbooster-Behandlungen. Dieser Leitfaden erklärt aus dermatologischer Sicht, warum diese Methode eine eigene Kategorie darstellt. Wir werden die fundamentalen Unterschiede zu Fillern beleuchten, den „Glow-Effekt“ wissenschaftlich entschlüsseln und aufzeigen, für wen sich diese Investition in die Hautqualität wirklich lohnt. Zudem ordnen wir die Behandlung in das Spektrum moderner Hauttherapien ein und geben Tipps, wie Sie die Ergebnisse zu Hause, besonders in der anspruchsvollen Sommerzeit, optimal unterstützen können.

Dieser Artikel führt Sie durch die entscheidenden Aspekte der Skinbooster-Behandlungen, um Ihnen eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten. Die folgende Übersicht fasst die wichtigsten Themen zusammen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Hyaluron-Filler und einem Skinbooster?

In der ästhetischen Dermatologie ist Hyaluronsäure ein zentraler Wirkstoff, doch seine Anwendung ist alles andere als einheitlich. Der häufigste Irrtum besteht darin, Skinbooster und klassische Hyaluron-Filler gleichzusetzen. Tatsächlich verfolgen sie völlig unterschiedliche Ziele, die sich aus ihrer molekularen Beschaffenheit und Konsistenz ergeben. Ein Hyaluron-Filler ist darauf ausgelegt, Volumen zu schaffen und Strukturen zu modellieren. Seine Hyaluronsäure ist stark vernetzt, was ihm eine gelartige, feste Konsistenz verleiht. Er wird tief und punktuell injiziert, um gezielt Falten wie die Nasolabialfalte anzuheben, Lippen zu formen oder Wangenknochen zu betonen. Das Ergebnis ist eine sichtbare Veränderung der Kontur.

Ein Skinbooster hingegen funktioniert nach dem Prinzip der flächigen Verbesserung der Hautqualität. Er besteht aus einer sehr weichen, dünnflüssigen und nur leicht oder gar nicht vernetzten Hyaluronsäure. Diese wird nicht tief, sondern oberflächlich in Form von hunderten Mikro-Depots über ein ganzes Areal (z. B. Wangen, Hals, Dekolleté) verteilt. Sein Hauptziel ist nicht der Volumenaufbau, sondern die Tiefenhydration und die Stimulation der hauteigenen Kollagenproduktion. Er agiert wie ein internes Feuchtigkeitsreservoir, das die Haut von innen heraus durchfeuchtet, ihre Elastizität verbessert und die gesamte Textur verfeinert. Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Unterschiede zusammen.

Diese Gegenüberstellung verdeutlicht, dass die Wahl zwischen Skinbooster und Filler keine Frage von „besser“ oder „schlechter“ ist, sondern von der individuellen Zielsetzung, wie eine aktuelle Analyse der Anwendungsbereiche zeigt.

Skinbooster vs. Filler – Eigenschaften im direkten Vergleich
Eigenschaft Skinbooster Hyaluron-Filler
Hauptziel Flächige Hydratation & Hautqualität Gezielter Volumenaufbau
Konsistenz Dünnflüssig, weich Hochviskos, fest
Injektionstiefe Oberflächlich, großflächig Tief, punktuell
Wirkungsbereich Gesamtes Hautbild Spezifische Falten/Konturen
Sichtbarkeit Natürlicher Glow Sofort sichtbares Volumen
Haltbarkeit 4-9 Monate 6-18 Monate

Der „Glow-Effekt“: Wie Skinbooster die Lichtreflexion der Haut verbessern

Der Begriff „Glow“ wird oft als reines Marketingversprechen abgetan. Aus wissenschaftlicher Sicht ist er jedoch ein messbares Phänomen, das direkt mit der Physik der Lichtreflexion zusammenhängt. Gesunde, junge Haut hat eine sehr glatte Oberfläche und ist prall mit Feuchtigkeit gefüllt. Trifft Licht auf diese Oberfläche, wird es gleichmäßig und kohärent reflektiert, was wir als leuchtenden, strahlenden Teint wahrnehmen. Mit zunehmendem Alter, durch Sonnenschäden und Feuchtigkeitsverlust, wird die Hautmatrix unregelmäßiger. Die Oberfläche wird rauer, es entstehen feine Linien, und die Zellerneuerung verlangsamt sich. Das einfallende Licht wird nun ungleichmäßig in alle Richtungen gestreut, was das Hautbild matt, fahl und müde erscheinen lässt.

Genau hier setzt die Wirkung eines Skinboosters an. Durch die Injektion der dünnflüssigen Hyaluronsäure in die obere Hautschicht wird die zelluläre Architektur reorganisiert. Die Hyaluronsäuremoleküle ziehen Wasser an und bilden ein flächiges Feuchtigkeitsdepot. Dieser Prozess hat zwei entscheidende Effekte: Erstens wird die Haut von innen aufgepolstert, wodurch feine Knitterfältchen geglättet werden und die Oberfläche wieder ebenmäßiger wird. Zweitens wird die Hautstruktur insgesamt verbessert, was die Grundlage für eine optimierte Lichtstreuung schafft. Der „Glow“ ist also das direkte, sichtbare Ergebnis einer physikalisch verbesserten Hautoberfläche, die das Licht wieder wie ein glatter Spiegel reflektiert.

Extreme Nahaufnahme hydratisierter Haut mit sichtbarem Glow-Effekt

Diese Makroaufnahme veranschaulicht eindrücklich, wie eine tiefenhydrierte Hautstruktur das Licht einfängt und für eine natürliche Leuchtkraft sorgt. Es geht also nicht um einen künstlichen Glanz, sondern um die Wiederherstellung der natürlichen biomechanischen Eigenschaften der Haut, die für eine gesunde Ausstrahlung verantwortlich sind.

Der Skinbooster-Fahrplan: Wie eine Behandlungskur für langanhaltende Ergebnisse abläuft

Ein Skinbooster ist keine einmalige Behandlung mit Soforteffekt wie bei einem Filler, sondern eine strategische Kur zur nachhaltigen Verbesserung der Hautgesundheit. Der Erfolg basiert auf einem kumulativen Aufbau-Effekt, der einem klaren Fahrplan folgt. Das Ziel ist es, die Hyaluronsäure-Depots in der Haut schrittweise aufzubauen, um eine langanhaltende Tiefenhydration und Kollagenstimulation zu erreichen. Ein erster Frischeeffekt ist oft direkt nach der Behandlung sichtbar, doch die eigentliche Transformation der Hautstruktur entfaltet sich über mehrere Wochen.

Für ein optimales und haltbares Ergebnis wird in der Regel eine Initialphase empfohlen, die aus 2 bis 3 Behandlungssitzungen im Abstand von jeweils etwa vier Wochen besteht. Dieser Zyklus ermöglicht es der Haut, die Hyaluronsäure vollständig zu integrieren und die Fibroblasten (die kollagenproduzierenden Zellen) nachhaltig zu aktivieren. Nach Abschluss dieser Aufbauphase ist die Hautmatrix deutlich widerstandsfähiger, elastischer und besser durchfeuchtet. Die volle Wirkung, insbesondere der verbesserte Glow und die feinere Textur, zeigt sich typischerweise drei bis sechs Wochen nach der letzten Sitzung der Initialkur.

Um die erreichten Ergebnisse langfristig zu erhalten, schließt sich die Erhaltungsphase an. Abhängig vom individuellen Hautzustand, Alter und Lebensstil sind hierfür regelmäßige Auffrischungsbehandlungen notwendig. Im Allgemeinen wird empfohlen, die Behandlung alle vier bis neun Monate zu wiederholen. Seriöse Studien zeigen, dass bei Einhaltung dieses Protokolls die Ergebnisse nicht nur erhalten bleiben, sondern sich die Hautqualität kontinuierlich weiter verbessert. Die Haltbarkeit ist individuell, aber im Durchschnitt kann man von 4-9 Monaten Haltbarkeit nach 2-3 Aufbaubehandlungen ausgehen. Dieser strukturierte Ansatz macht den Skinbooster zu einem festen Bestandteil einer präventiven Anti-Aging-Strategie.

Für wen lohnt sich eine Skinbooster-Behandlung am meisten?

Eine Skinbooster-Behandlung ist nicht für jeden die richtige Wahl. Sie eignet sich ideal für Personen, deren Hauptanliegen nicht das Auffüllen tiefer Falten oder der Volumenaufbau ist, sondern eine allgemeine Verbesserung der Hautqualität. Die typische Kandidatin oder der typische Kandidat ist oft über 30, bemerkt erste Anzeichen der Hautalterung und ist mit der Wirkung von Cremes und Seren unzufrieden. Die Haut wirkt oft müde, trocken, leicht geknittert (vor allem an den Wangen, am Hals oder am Dekolleté) und hat ihren natürlichen Glow verloren. Genau hier entfaltet der Skinbooster sein volles Potenzial, indem er die Ursachen dieser Probleme – den tiefen Feuchtigkeitsverlust – von innen bekämpft.

Im Gegensatz dazu sind Personen, die eine deutliche Konturierung des Gesichts oder die Korrektur ausgeprägter statischer Falten wünschen, mit klassischen Fillern besser beraten. Es ist wichtig zu verstehen, dass es bei Skinboostern um Textur, Elastizität und Ausstrahlung geht. Daten aus Deutschland zeigen, dass nach Vorabzahlen der DGÄPC Statistik 2024 Faltenunterspritzungen zwar einen großen Teil der Behandlungen ausmachen, der Trend aber klar zu natürlicheren Ergebnissen geht. Skinbooster bedienen genau diesen Wunsch nach einem erfrischten, aber nicht „gemachten“ Aussehen. Sie sind auch hervorragend für jüngere Menschen zur Prävention und zur Behandlung erster Trockenheitsfältchen sowie für die Behandlung von Aknenarben geeignet, da sie die Hautstruktur glätten.

Praxisbeispiel: Klinische Studienergebnisse zu Restylane Skinboostern

Der Hersteller Galderma hat in umfassenden klinischen Studien die Wirksamkeit von Restylane Skinboostern dokumentiert. Nach einer Kur von drei Aufbaubehandlungen im Abstand von zwei bis vier Wochen zeigten die Patientinnen und Patienten eine signifikante Verbesserung der Hautstruktur, der Festigkeit und des Feuchtigkeitsgehalts. Besonders aussagekräftig für die hohe Zufriedenheit der Zielgruppe: 100% der Studienteilnehmer würden die Behandlung wiederholen und weiterempfehlen, was den hohen Nutzen für Personen mit dem Wunsch nach verbesserter Hautqualität unterstreicht.

Ihr persönlicher Skinbooster-Check: 5 Punkte zur Selbsteinschätzung

  1. Hautbild analysieren: Betrachten Sie Ihre Haut im Tageslicht. Sehen Sie feine Linien (nicht nur Mimikfalten), eine raue Textur oder einen fahlen, matten Teint, besonders an Wangen und Hals?
  2. Behandlungsziel definieren: Wünschen Sie sich primär eine prallere, strahlendere Haut und mehr Elastizität oder möchten Sie eine spezifische Falte auffüllen oder die Wangenknochen betonen?
  3. Bisherige Pflege bewerten: Haben Sie das Gefühl, dass selbst reichhaltige Cremes und Seren nicht mehr ausreichen, um Ihre Haut dauerhaft durchfeuchtet und frisch aussehen zu lassen?
  4. Erwartungshaltung prüfen: Suchen Sie nach einem natürlichen Frische-Effekt, bei dem Sie einfach erholter aussehen, oder erwarten Sie eine sichtbare Veränderung Ihrer Gesichtszüge?
  5. Beratungsbedarf erkennen: Sind Sie bereit, in die grundlegende Gesundheit Ihrer Haut zu investieren und eine professionelle Einschätzung durch einen Facharzt einzuholen, um die beste Strategie für sich zu finden?

Alternativen zum Skinbooster: Microneedling, Mesotherapie und Co. im Vergleich

Skinbooster sind eine hochwirksame Methode zur Tiefenhydration, aber sie sind nicht die einzige Option zur Verbesserung der Hautqualität. Je nach Hautzustand und Zielsetzung können auch andere Behandlungen sinnvoll sein. Es ist wichtig, die Unterschiede zu verstehen, um die beste individuelle Strategie zu finden. Die drei häufigsten Alternativen sind die Mesotherapie, das Microneedling und die PRP-Therapie („Vampir-Lifting“).

Die Mesotherapie ist dem Skinbooster am ähnlichsten, da hier ebenfalls Wirkstoffe in die Haut injiziert werden. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der Art der Hyaluronsäure und der Injektionstiefe. Wie ein Experte erklärt, wird hier eine andere Technik angewendet.

Im Gegensatz zur Mesotherapie, wo unvernetzte Hyaluronsäure zum Einsatz kommt und in die mittlere Hautschicht injiziert wird, bieten Skinbooster die Möglichkeit in tieferen Hautschichten zu wirken.

– Dr. Reytan, Hautarztpraxis Berlin-Mitte

Das Microneedling ist ein mechanisches Verfahren. Mit einem Dermapen oder Dermaroller werden tausende von mikroskopisch kleinen Kanälen in der Haut erzeugt. Dieser kontrollierte Mikroverletzungsreiz regt die körpereigenen Reparaturprozesse und die Kollagenneubildung massiv an. Oft werden während der Behandlung Seren aufgetragen, die durch die Kanäle tiefer eindringen können. Der Fokus liegt hier primär auf der Kollageninduktion und der Porenverfeinerung, weniger auf der direkten Hydratation durch ein Depot. Die PRP-Behandlung (Plättchen-reiches Plasma) nutzt hingegen körpereigene Wachstumsfaktoren. Aus dem Blut des Patienten wird konzentriertes Plasma gewonnen und in die Haut injiziert, um die Zellregeneration und Kollagenproduktion zu stimulieren. Jede Methode hat ihre Stärken: Skinbooster für Hydration und Glow, Microneedling für Textur und Narben, PRP für reine Regeneration.

Was ist der Unterschied zwischen einem Hyaluron-Filler und einem Skinbooster?

Nachdem wir die technischen Grundlagen beleuchtet haben, lässt sich der Unterschied zwischen Fillern und Skinboostern am besten aus der Perspektive des sichtbaren und spürbaren Ergebnisses verstehen. Es ist der Unterschied zwischen „etwas hinzufügen“ und „etwas verbessern“. Ein Filler fügt Volumen hinzu. Nach einer Behandlung mit einem Filler zur Betonung der Wangenknochen sehen Sie im Spiegel eine klar definierte, neue Kontur. Die Veränderung ist spezifisch und strukturell. Man könnte sagen, der Filler agiert wie ein Bildhauer, der gezielt eine Form modelliert.

Ein Skinbooster verbessert die Qualität der vorhandenen Struktur. Nach einer Skinbooster-Kur werden Sie im Spiegel keine radikal veränderte Gesichtsform sehen. Stattdessen werden Sie feststellen, dass Ihre Haut insgesamt praller, glatter und strahlender wirkt. Freunde und Kollegen werden Ihnen vielleicht sagen, dass Sie „erholt“ oder „frisch“ aussehen, ohne benennen zu können, was genau anders ist. Der Skinbooster agiert wie ein Restaurator, der eine alte Leinwand reinigt, glättet und ihre ursprünglichen Farben wieder zum Leuchten bringt. Er optimiert die biomechanischen Eigenschaften der Haut – ihre Fähigkeit, sich zu dehnen und zurückzufedern – und verbessert die Oberflächenreflexion.

Diese Unterscheidung ist für die Erwartungshaltung entscheidend. Wer eine Anhebung der Augenbrauen oder vollere Lippen wünscht, wird mit einem Skinbooster nicht das gewünschte Ergebnis erzielen. Wer jedoch eine müde, fahle und trockene Haut hat und sich eine grundlegende, natürliche Revitalisierung wünscht, für den ist der Skinbooster die überlegene Methode. Er ist die Basis für eine gesunde Hautarchitektur, auf der andere Behandlungen bei Bedarf aufbauen können.

Die Durstlöscher für Ihre Haut: Leichte Feuchtigkeits-Wirkstoffe für den Sommer

Eine Skinbooster-Behandlung legt das Fundament für eine exzellente Hautqualität von innen. Um diesen Effekt zu erhalten und zu maximieren, ist die richtige Heimpflege unerlässlich – besonders im Sommer. Die warme Jahreszeit stellt besondere Anforderungen an unsere Haut: UV-Strahlung, Schweiß und Klimaanlagen entziehen ihr Feuchtigkeit, während reichhaltige Cremes sich oft schwer und unangenehm anfühlen. Der deutsche Markt für Hautpflege ist riesig, mit einem Umsatz von rund 5,36 Mrd. € im Jahr 2024, doch die Wahl der richtigen Produkte für den Sommer ist entscheidend.

In dieser Zeit sind leichte, aber hochwirksame Feuchtigkeitsspender gefragt, die die Hautbarriere stärken, ohne die Poren zu verstopfen. Anstatt auf schwere Lipide zu setzen, sollten Sie auf intelligente Wirkstoffe vertrauen, die Feuchtigkeit binden und die Haut vor umweltbedingtem Stress schützen. Als Dermatologin empfehlele ich, sich auf Produkte mit Apothekenqualität zu konzentrieren, die auf wissenschaftlich belegten Inhaltsstoffen basieren. Hier sind drei Schlüsselinhaltsstoffe für Ihre Sommer-Hautpflegeroutine:

  • Niedermolekulare Hyaluronsäure: Im Gegensatz zu hochmolekularer Säure, die nur an der Oberfläche wirkt, kann diese kleinere Variante tiefer in die Epidermis eindringen und dort für langanhaltende Feuchtigkeit sorgen. Sie ist der perfekte topische Partner zu einer Skinbooster-Behandlung.
  • Ectoin: Dieser natürliche Wirkstoff ist ein sogenanntes Extremolyt. Es schützt Zellen vor extremen Bedingungen wie Hitze und UV-Strahlung, indem es eine schützende Wasserhülle bildet. Ectoin-haltige Seren sind ideal, um die Haut vor dem typischen Sommerstress zu bewahren.
  • Panthenol (Provitamin B5): Bekannt für seine beruhigenden und regenerierenden Eigenschaften, ist Panthenol im Sommer ein Muss. Es fördert die Heilung von Mikroschäden durch die Sonne und stärkt die Hautbarriere. Ein Gel mit Panthenol, im Kühlschrank gelagert, bietet zudem einen wunderbaren Cooling-Effekt nach einem Tag in der Sonne.

Diese Wirkstoffe versorgen die Haut optimal mit Feuchtigkeit, ohne sie zu beschweren, und helfen dabei, den durch die Skinbooster erzielten „Glow“ über die warmen Monate zu erhalten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Skinbooster vs. Filler: Es geht um flächige Hydratation und Verbesserung der Textur, nicht um gezielten Volumenaufbau.
  • Der Glow-Effekt: Eine optimierte Hautoberfläche reflektiert Licht besser und erzeugt so eine natürliche, physikalisch bedingte Ausstrahlung.
  • Langfristige Strategie: Eine Initialkur aus 2-3 Behandlungen mit halbjährlicher Auffrischung ist der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg.

Sommer-Leichtigkeit: Der Guide zu leichten Seren, Gels und Fluids für die warme Jahreszeit

Nachdem wir die idealen Wirkstoffe für den Sommer identifiziert haben, stellt sich die Frage nach der richtigen Textur. Im Sommer schwitzt die Haut mehr, und die Talgproduktion kann ansteigen. Schwere, okklusive Cremes können in dieser Zeit schnell zu einem Gefühl der „Maske“ führen und sogar Unreinheiten fördern. Die Lösung liegt in leichten, wasserbasierten Formulierungen wie Seren, Gels und Fluids, die intensive Pflege bieten, ohne die Haut zu belasten.

Seren sind die erste Wahl für eine intensive Wirkstoffzufuhr. Sie haben eine sehr leichte, oft flüssige Konsistenz und eine hohe Konzentration an aktiven Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure oder Ectoin. Sie ziehen sofort ein und werden idealerweise nach der Reinigung und vor der Feuchtigkeitspflege aufgetragen. Gele sind ebenfalls wasserbasiert und fettfrei, haben aber eine etwas festere Konsistenz als Seren. Sie eignen sich hervorragend als leichte Feuchtigkeitspflege für ölige oder Mischhaut. Ein Aloe Vera oder Panthenol-Gel ist zudem der perfekte After-Sun-Pflegepartner. Fluids sind die leichteste Form einer Emulsion. Sie enthalten einen geringen Anteil an Lipiden, genug, um die Hautbarriere zu unterstützen, aber so wenig, dass sie sich nicht schwer anfühlen. Sie sind ideal für normale bis trockene Haut, die im Sommer eine leichtere Alternative zu ihrer üblichen Creme sucht.

In Deutschland geht der Trend eindeutig zu hochwertigen, effektiven und gleichzeitig unkomplizierten Produkten. Multi-Tasking-Produkte sind hier besonders beliebt.

Als Dermatologin empfehle ich das tägliche Verwenden von ausreichend Sonnenschutz. Ebenso ist eine gute Reinigung wichtig, insbesondere um die Haut restlos von Sonnenschutzprodukten zu befreien. Multi-Tasking-Produkte wie getönte Fluids mit LSF bieten Feuchtigkeitspflege, leichten Teint-Ausgleich und Sonnenschutz in einem Schritt.

– Dermatologen-Empfehlung

Dieser Ansatz passt perfekt zum modernen Lebensstil und dem Wunsch nach natürlichen Ergebnissen, der auch den deutschen Markt für Hautbehandlungen prägt. Die Nachfrage nach umweltfreundlichen und qualitativ hochwertigen Produkten steigt stetig, da Verbraucher bereit sind, in die Gesundheit ihrer Haut zu investieren. Leichte Sommertexturen sind somit nicht nur eine Frage des Komforts, sondern Teil einer intelligenten, auf die Jahreszeit abgestimmten Pflegestrategie.

Für eine individuelle Beurteilung, welche Methode und welche Pflegestrategie für Ihre Hautziele am besten geeignet ist, ist das Gespräch mit einem spezialisierten Dermatologen der entscheidende nächste Schritt.

Häufige Fragen zu Skinbooster-Behandlungen

Wie viele Behandlungen sind für optimale Ergebnisse nötig?

Für ein optimales Ergebnis sind in der Regel 2-3 Sitzungen im Abstand von 4 Wochen erforderlich. Die Wirkung entwickelt sich graduell und baut sich über die Zeit auf, um eine nachhaltige Verbesserung der Hautstruktur zu erzielen.

Wann sind erste Ergebnisse sichtbar?

Ein erster Frische-Effekt durch die Hydratation ist oft direkt nach der Behandlung sichtbar. Das vollständige Ergebnis, einschließlich der verbesserten Textur und des „Glows“ durch die Kollagenstimulation, zeigt sich etwa 3-6 Wochen nach der letzten Sitzung der Aufbaukur.

Wie oft muss aufgefrischt werden?

Für langfristige und nachhaltige Ergebnisse empfehlen sich regelmäßige Auffrischungsbehandlungen. Je nach individuellem Hautzustand und Lebensstil sind in der Regel 2-3 Auffrischungen pro Jahr ausreichend, um die Hautqualität auf dem erreichten Niveau zu halten.

Geschrieben von Marie Bauer, Marie Bauer ist eine Ökotrophologin und zertifizierte Beraterin für intuitives Essen aus München mit 8 Jahren Praxiserfahrung. Sie hilft Menschen, sich von der Diätkultur zu lösen und ein gesundes, unbeschwertes Verhältnis zum Essen zu finden.