
Die Wirksamkeit einer Lichtbehandlung hängt nicht vom Gerät ab, sondern von der präzisen Abstimmung der Lichtenergie auf das spezifische Ziel in der Haut – ein Prinzip, das nur ein Experte beherrscht.
- Laser verwendet eine einzige, hochfokussierte Wellenlänge für maximale Präzision, während IPL ein breites Lichtspektrum nutzt und weniger zielgerichtet ist.
- Die deutsche NiSV-Verordnung regelt streng, wer diese Geräte anwenden darf, um die Patientensicherheit zu gewährleisten und Risiken zu minimieren.
Empfehlung: Lassen Sie vor jeder Behandlung eine professionelle Hautanalyse durchführen, um die für Ihr Hautziel (Chromophor) und Ihren Hauttyp am besten geeignete Technologie zu ermitteln.
Die Faszination für makellose Haut und dauerhaft glatte Körperpartien führt viele Menschen in die Welt der Hightech-Ästhetik. Laser- und IPL-Behandlungen versprechen, Hautprobleme wie Pigmentflecken, Rötungen, Falten oder unerwünschte Haare effektiv und langanhaltend zu lösen. Doch im Dschungel der Technologien und Werbeversprechen herrscht oft Verwirrung. Viele glauben, es handele sich um austauschbare Methoden oder unterschätzen die Komplexität und die potenziellen Risiken, die eine unsachgemäße Anwendung mit sich bringt.
Die üblichen Ratschläge beschränken sich oft auf oberflächliche Vergleiche oder den pauschalen Hinweis, sich an einen „Profi“ zu wenden. Doch was, wenn der Schlüssel zum Erfolg nicht im Namen des Geräts, sondern im fundamentalen Verständnis der Physik des Lichts liegt? Die wahre Revolution in der ästhetischen Dermatologie ist die Fähigkeit, Lichtenergie gezielt auf mikroskopisch kleine Strukturen in der Haut zu lenken. Jedes Hautproblem – ob ein Pigmentfleck oder eine Haarwurzel – hat eine spezifische „Licht-Signatur“, ein sogenanntes Ziel-Chromophor, das auf eine bestimmte Art von Licht reagiert.
Dieser Leitfaden, verfasst aus der Perspektive eines Dermatologen, bricht mit den Mythen und erklärt die wissenschaftlichen Grundlagen. Wir werden die entscheidenden Unterschiede zwischen Laser und IPL entschlüsseln, die Funktionsweise für verschiedene Anwendungsgebiete beleuchten und aufzeigen, warum die Expertise des Anwenders und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wie der deutschen NiSV-Verordnung für ein sicheres und optimales Ergebnis unerlässlich sind. So erhalten Sie das nötige Wissen, um eine fundierte Entscheidung für Ihre Hautgesundheit zu treffen.
Um Ihnen einen klaren Überblick zu verschaffen, haben wir diesen Artikel in logische Abschnitte unterteilt. Der folgende Sommaire führt Sie durch die zentralen Themen, von den Grundlagen der fraktionierten Laserbehandlung bis hin zu den besten Strategien gegen Pigmentflecken.
Sommaire: Ihr Wegweiser durch die Welt der Lichttherapien
- Glatte Haut ohne Ausfallzeit: Was eine fraktionierte Laserbehandlung kann
- Laser vs. IPL: Was ist der Unterschied und welche Technologie ist die richtige für Sie?
- Dauerhafte Haarentfernung mit Licht: Wie Laser und IPL funktionieren
- Die Gefahr durch falsche Anwendung: Warum Laserbehandlungen nur in Profi-Hände gehören
- Nach der Laserbehandlung: Die unverzichtbare Nachsorge für perfekte Ergebnisse
- Laser, Peeling oder Creme: Die beste Strategie gegen Pigmentflecken
- Microneedling: Wie tausend kleine Nadelstiche Ihre Hauttextur erneuern
- Pigmentflecken entfernen: Der ultimative Guide zu Laser, Peelings und anderen Profi-Methoden
Glatte Haut ohne Ausfallzeit: Was eine fraktionierte Laserbehandlung kann
Die fraktionierte Laserbehandlung ist eine der fortschrittlichsten Methoden zur Hauterneuerung. Anders als bei älteren, vollflächigen Verfahren, bei denen die gesamte obere Hautschicht abgetragen wurde, arbeitet diese Technologie mit einem Prinzip der gezielten Mikroverletzung. Der Laserstrahl wird in hunderte winzige Lichtimpulse aufgeteilt, die wie ein Raster mikroskopisch kleine Kanäle in die Haut setzen. Dazwischen bleiben unberührte Hautareale bestehen, von denen aus eine schnelle und kontrollierte Heilung ausgeht. Das primäre Ziel-Chromophor ist hier das Wasser in den Hautzellen.
Dieser gezielte Heilungsreiz stimuliert die körpereigene Produktion von Kollagen und Elastin, den Grundbausteinen für eine straffe und elastische Haut. Das Ergebnis ist eine sichtbare Verbesserung der Hauttextur, eine Reduzierung von feinen Linien, Aknenarben und eine Verfeinerung der Poren. Die Behandlung, die in deutschen Praxen oft nur 15 bis 60 Minuten dauert, wird durch eine Betäubungscreme schmerzarm gestaltet. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Arten von fraktionierten Lasern, die sich in ihrer Intensität und der daraus resultierenden Ausfallzeit unterscheiden.
Der folgende Überblick, basierend auf einer Analyse deutscher Fachpraxen, zeigt die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Hauptkategorien der fraktionierten Lasertechnologie.
| Lasertyp | Ausfallzeit | Ergebnisse | Behandelnde Person (NiSV) |
|---|---|---|---|
| Nicht-ablativ | 1-3 Tage | Subtiler, 3-5 Sitzungen | Arzt oder Fachkunde |
| Ablativ (CO2) | 7-14 Tage | Signifikant, 1-2 Sitzungen | Nur Arzt |
Die Wahl zwischen einem ablativen (abtragenden) und einem nicht-ablativen Laser hängt vom individuellen Hautzustand und der gewünschten Intensität des Ergebnisses ab. Während nicht-ablative Laser eine sanfte Auffrischung mit minimaler Ausfallzeit ermöglichen, erzielen ablative CO2-Laser eine tiefgreifende Erneuerung, die jedoch eine längere Heilungsphase erfordert und ausschließlich von Ärzten durchgeführt werden darf.
Laser vs. IPL: Was ist der Unterschied und welche Technologie ist die richtige für Sie?
Obwohl sowohl Laser als auch IPL (Intense Pulsed Light) auf der Anwendung von Lichtenergie basieren, handelt es sich um fundamental unterschiedliche Technologien. Der entscheidende Unterschied liegt in der Natur des Lichts selbst. Ein Laser erzeugt monochromatisches, kohärentes Licht. Das bedeutet, er sendet Licht einer einzigen, reinen Wellenlänge aus, das in einem gebündelten Strahl exakt auf ein vordefiniertes Ziel-Chromophor in der Haut ausgerichtet werden kann – sei es das Melanin im Haar, das Hämoglobin in einem Äderchen oder das Wasser in der Hautzelle. Man kann es sich wie einen präzisen Schlüssel vorstellen, der nur in ein einziges Schloss passt.
Im Gegensatz dazu arbeitet IPL mit einem breiten Spektrum an Wellenlängen, ähnlich dem Licht einer Blitzlampe, das durch Filter auf einen bestimmten Bereich eingegrenzt wird. Dieses polychromatische, gestreute Licht ist weniger spezifisch und behandelt eine größere Fläche auf einmal, jedoch mit geringerer Präzision. Es ist wie ein Generalschlüssel, der auf mehrere Schlösser passt, aber keines davon perfekt öffnet. Diese geringere Spezifität ist der Grund, warum IPL bei dunklerer Haut (höherer Melaninanteil) mit Vorsicht anzuwenden ist, da das Risiko besteht, dass auch das Melanin der Haut statt nur das des Haares erhitzt wird.

Wie diese Darstellung andeutet, ist die Wahl der Technologie stark vom Haut- und Haartyp abhängig. Während moderne Laser präzise auf verschiedene Fitzpatrick-Hauttypen eingestellt werden können, stoßen IPL-Systeme, insbesondere Heimgeräte, bei dunklerer Haut oder hellen Haaren an ihre Grenzen. Professionelle Laserbehandlungen, die oft mit effektiven Kühlsystemen kombiniert werden, gelten zudem als deutlich schmerzärmer im Vergleich zu IPL, das von vielen als unangenehmer empfunden wird.
Dauerhafte Haarentfernung mit Licht: Wie Laser und IPL funktionieren
Das Prinzip hinter der lichtbasierten Haarentfernung ist die selektive Photothermolyse. Ziel ist es, den Haarfollikel durch Hitze zu zerstören, ohne das umliegende Hautgewebe zu schädigen. Das Licht wird vom Ziel-Chromophor – in diesem Fall das Melanin im Haarschaft und in der Haarwurzel – absorbiert und in Wärme umgewandelt. Eine Temperatur von über 70°C führt zur Denaturierung der Proteine in der Haarwurzel und verhindert so das Nachwachsen des Haares.
Da Haare in Zyklen wachsen (Anagen-, Katagen-, Telogenphase), kann immer nur der Teil der Haare behandelt werden, der sich gerade in der aktiven Wachstumsphase (Anagenphase) befindet und fest mit der Wurzel verbunden ist. Dies ist der Grund, warum für ein dauerhaftes Ergebnis immer mehrere Sitzungen im Abstand von einigen Wochen erforderlich sind. Die Präzision des Lasers spielt hier eine entscheidende Rolle, wie auch Experten betonen. So erklärt Dr. med. Juri Kirsten in einer Analyse zur Haarentfernung:
Die dauerhafte Haarentfernung mittels IPL erfordert oft mehr Behandlungen und kann möglicherweise nicht dieselbe endgültige Haarreduktion wie ein Laser erreichen.
– Dr. med. Juri Kirsten, Hautarzt Berlin – Vergleichsstudie IPL vs. Laser
Die Wahl des richtigen Lasersystems ist dabei essenziell und richtet sich nach dem Haut- und Haartyp des Patienten. Verschiedene Lasertypen nutzen unterschiedliche Wellenlängen, um das Melanin im Haar optimal zu treffen und gleichzeitig das Melanin in der Haut zu schonen.
| Lasertyp | Wellenlänge | Geeignete Hauttypen | Besonderheiten |
|---|---|---|---|
| Alexandrit | 755 nm | Hell bis mittel | Sehr effektiv bei dunklem Haar |
| Dioden | 810 nm | Alle Hauttypen | Goldstandard, vielseitig |
| Nd:YAG | 1064 nm | Dunkel bis sehr dunkel | Sicher für dunkle Haut |
Diese Tabelle verdeutlicht die Notwendigkeit einer professionellen Einschätzung. Ein erfahrener Anwender wird beispielsweise bei einem sehr hellen Hauttyp mit dunklen Haaren einen Alexandritlaser für maximale Effizienz wählen, während bei einem dunklen Hauttyp ein Nd:YAG-Laser die sicherste Option ist, da seine Wellenlänge vom Melanin der Haut kaum absorbiert wird.
Die Gefahr durch falsche Anwendung: Warum Laserbehandlungen nur in Profi-Hände gehören
Die hohe Wirksamkeit von Laser- und IPL-Systemen birgt bei unsachgemäßer Anwendung erhebliche Risiken. Eine falsche Einstellung der Energiedichte, eine fehlerhafte Wahl der Wellenlänge oder die Nichtbeachtung von Kontraindikationen kann zu schweren Verbrennungen, Blasenbildung, Pigmentverschiebungen (hellem oder dunklem Verfärben der Haut) und im schlimmsten Fall zu dauerhafter Narbenbildung führen. Das Risiko ist besonders hoch, wenn die Lichtenergie nicht selektiv vom Ziel-Chromophor, sondern vom Melanin der umgebenden Haut absorbiert wird.
Genau aus diesem Grund hat der deutsche Gesetzgeber gehandelt. Die Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NiSV) regelt seit dem 31. Dezember 2020 streng, wer solche Behandlungen durchführen darf. Behandlungen mit hochenergetischen Systemen wie der Tattoo-Entfernung oder der Behandlung von Gefäßveränderungen sind ausschließlich approbierten Ärzten mit entsprechender Fortbildung vorbehalten. Für andere kosmetische Anwendungen wie die dauerhafte Haarentfernung ist ein Fachkundenachweis erforderlich, der eine umfassende theoretische und praktische Schulung voraussetzt.

Diese Regulierung ist ein entscheidender Schritt für die Patientensicherheit. Sie stellt sicher, dass der Anwender nicht nur das Gerät bedienen kann, sondern auch über das dermatologische Wissen verfügt, um Hauttypen korrekt zu beurteilen, die richtigen Parameter zu wählen und im Falle einer Komplikation adäquat zu reagieren. Die Anforderungen wurden weiter verschärft, denn wie aktuelle Regelungen zeigen, gilt, dass ab dem 1. Januar 2024 nur noch zertifizierte Schulungsanbieter für die NiSV-Fachkunde zugelassen sind. Dies unterstreicht den hohen Stellenwert der Qualifikation.
Nach der Laserbehandlung: Die unverzichtbare Nachsorge für perfekte Ergebnisse
Eine erfolgreiche Laserbehandlung endet nicht mit dem Verlassen der Praxis. Die Phase nach der Behandlung ist entscheidend für den Heilungsprozess und das Endergebnis. Die Haut ist nach der Anwendung von Lichtenergie gereizt, gerötet und extrem empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Eine konsequente und korrekte Nachsorge minimiert das Risiko von Komplikationen und maximiert die positiven Effekte der Behandlung.
Die wichtigste Regel lautet: Meiden Sie die Sonne strikt. Die behandelte Haut hat eine vorübergehend gestörte Barrierefunktion und ist anfälliger für UV-Schäden, was zu unerwünschter Hyperpigmentierung (dunklen Flecken) führen kann. Unabhängig von der Jahreszeit ist die tägliche Anwendung eines Breitband-Sonnenschutzmittels unerlässlich. Deutsche Experten sind sich einig, dass ein konsequenter Schutz mit LSF 50+ für mindestens 14 Tage, idealerweise jedoch für vier bis sechs Wochen, nach der Behandlung erforderlich ist. Dies ist die beste Versicherung gegen Pigmentstörungen.
Neben dem Sonnenschutz gibt es weitere wichtige Verhaltensregeln, die den Heilungsprozess unterstützen. Kühlung in den ersten Stunden kann Schwellungen und Rötungen lindern. Auf aggressive Peelings, parfümierte Produkte und intensive körperliche Anstrengung sollte in den ersten Tagen verzichtet werden, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen.
Der folgende Zeitplan gibt eine Orientierung für die wichtigsten Nachsorgemaßnahmen, wie sie in deutschen Fachpraxen empfohlen werden.
| Zeitraum | Zu vermeiden | Empfohlene Pflege |
|---|---|---|
| Tag 1-3 | Sauna, Therme, heißes Wasser | Kühlung, Aloe Vera Gel |
| Woche 1 | Intensiver Sport, Schwimmbad | Panthenol-Creme, sanfte Reinigung |
| Woche 2-4 | Direkte Sonne, Solarium | LSF 50+, schützende Kleidung |
Indem Sie diese einfachen Regeln befolgen, schaffen Sie die optimalen Bedingungen für eine schnelle Regeneration Ihrer Haut und sichern die Resultate, die Sie sich von der Behandlung erhofft haben.
Laser, Peeling oder Creme: Die beste Strategie gegen Pigmentflecken
Pigmentflecken (Hyperpigmentierung) entstehen durch eine lokale Überproduktion von Melanin, oft ausgelöst durch Sonneneinstrahlung, hormonelle Veränderungen oder Entzündungen. Während aufhellende Cremes mit Wirkstoffen wie Vitamin C, Niacinamid oder Retinoiden oberflächliche Flecken mildern können, stoßen sie bei tiefer liegenden oder hartnäckigen Pigmentierungen an ihre Grenzen. Hier kommen professionelle Methoden wie chemische Peelings und Laserbehandlungen ins Spiel.
Chemische Peelings nutzen Säuren (z. B. Glykol- oder Trichloressigsäure), um die obersten Hautschichten kontrolliert abzutragen und die Zellerneuerung anzuregen. Sie sind effektiv, wirken jedoch eher flächig. Der Laser bietet hier den Vorteil der höchsten Präzision. Spezialisierte Pigmentlaser (z.B. Rubin-, Alexandrit- oder Pico-Laser) senden Lichtimpulse aus, deren Wellenlänge gezielt vom überschüssigen Melanin absorbiert wird. Das Pigment wird durch die Hitze in kleinste Partikel zersprengt, die der Körper anschließend über das Lymphsystem abtransportiert. umliegendes Gewebe bleibt unberührt.
In der modernen Dermatologie hat sich gezeigt, dass oft nicht eine einzelne Methode, sondern eine Kombinationsstrategie den größten Erfolg bringt. Ein ganzheitlicher Ansatz, der professionelle Behandlungen mit einer angepassten Heimpflege verbindet, liefert die besten und nachhaltigsten Ergebnisse.
Fallbeispiel: Kombinationstherapie in deutschen Praxen
In vielen deutschen dermatologischen Praxen werden Pigmentflecken erfolgreich mit einer Kombination aus verschiedenen Techniken behandelt. Ein typischer Ansatz ist die Verwendung eines hochmodernen Pico-Lasers wie dem PicoSure, um tiefliegende Pigmente gezielt zu zersprengen. Diese Behandlung wird oft durch oberflächliche chemische Peelings ergänzt, um das Hautbild zu verfeinern und die Zellerneuerung zu beschleunigen. Entscheidend ist die begleitende Heimpflege mit potenten Wirkstoffen und konsequentem Sonnenschutz, um Neupigmentierungen zu verhindern. Optimale Ergebnisse zeigen sich oft nach durchschnittlich fünf Lasersitzungen.
Die beste Strategie ist also immer individuell. Eine ärztliche Diagnose ist unerlässlich, um die Tiefe des Pigments zu bestimmen und abzuklären, dass es sich um eine gutartige Veränderung handelt. Erst dann kann ein maßgeschneiderter Behandlungsplan aus Laser, Peeling und Heimpflege erstellt werden.
Microneedling: Wie tausend kleine Nadelstiche Ihre Hauttextur erneuern
Neben den lichtbasierten Verfahren gibt es eine weitere hocheffektive Methode zur Hautverjüngung, die auf einem anderen Prinzip beruht: das Microneedling. Anstatt thermischer Energie (Hitze) nutzt dieses Verfahren eine mechanische Stimulation. Ein mit feinsten Nadeln besetzter Stift oder Roller perforiert die Hautoberfläche kontrolliert und erzeugt tausende von winzigen Mikroverletzungen. Diese minimalen Verletzungen signalisieren dem Körper, den natürlichen Wundheilungsprozess zu starten.
Diese Kaskade der Hautreparatur führt zu einer massiven Ausschüttung von Wachstumsfaktoren und stimuliert die Fibroblasten, die für die Produktion von neuem Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure verantwortlich sind. Dieser Prozess, bekannt als Kollagen-Induktions-Therapie, führt über mehrere Wochen zu einer fundamentalen Restrukturierung der Haut von innen heraus. Die Haut wird fester, dicker und elastischer, die Textur verfeinert sich, Poren werden kleiner und die Tiefe von Narben (insbesondere Aknenarben) und Falten wird sichtbar reduziert.

Auch bei dieser Methode ist die Professionalität des Anwenders entscheidend. Die Nadellänge bestimmt, wie tief die Stimulation reicht und welche Effekte erzielt werden können. Während kosmetische Behandlungen mit kurzen Nadeln (bis 0,5 mm) die Wirkstoffaufnahme verbessern, ist für eine echte Kollageninduktion eine tiefere Behandlung notwendig. Hier greift in Deutschland ebenfalls die NiSV-Verordnung, die festlegt, dass Behandlungen mit Nadellängen über 0,5 mm, die potenziell die Dermis erreichen, ausschließlich von Ärzten oder qualifiziertem Fachpersonal unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden dürfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wahl zwischen Laser und IPL hängt vom spezifischen Hautproblem (Ziel-Chromophor) und dem Hauttyp ab; Laser ist präziser, IPL ist breiter gefächert.
- Die deutsche NiSV-Verordnung schützt Patienten, indem sie festlegt, dass nur qualifizierte und zertifizierte Anwender energiereiche Geräte bedienen dürfen.
- Eine erfolgreiche Behandlung erfordert immer eine professionelle Diagnose, eine fachgerechte Durchführung und eine konsequente Nachsorge, insbesondere strikten Sonnenschutz.
Pigmentflecken entfernen: Der ultimative Guide zu Laser, Peelings und anderen Profi-Methoden
Der Weg zu einem ebenmäßigen Teint ohne störende Pigmentflecken ist kein Sprint, sondern ein Marathon, der auf einer fundierten Strategie basiert. Wie wir gesehen haben, gibt es eine Vielzahl von wirksamen Methoden, von lichtbasierten Technologien über chemische Peelings bis hin zu mechanischen Verfahren wie dem Microneedling. Der „ultimative“ Ansatz liegt nicht in der Wahl einer einzigen „besten“ Methode, sondern in der intelligenten Kombination und individuellen Anpassung an Ihren spezifischen Hautzustand.
Der erste und wichtigste Schritt ist immer eine dermatologische Abklärung. Ein Experte muss jeden Pigmentfleck untersuchen, um bösartige Veränderungen (Hautkrebs) auszuschließen. Erst nach dieser Freigabe kann ein Behandlungsplan erstellt werden. Dieser Plan berücksichtigt die Art und Tiefe des Pigments, Ihren Hauttyp und Ihre Lebensumstände. Ein oberflächlicher, sonnenbedingter Fleck erfordert eine andere Herangehensweise als ein tiefes, hormonell bedingtes Melasma.
Die professionelle Behandlung in der Praxis ist nur die halbe Miete. Der langfristige Erfolg hängt entscheidend von Ihrer Mitarbeit ab. Eine tägliche Heimpflegeroutine mit wirksamen Inhaltsstoffen und vor allem ein kompromissloser, täglicher Sonnenschutz sind die Eckpfeiler, um die erzielten Ergebnisse zu erhalten und der Entstehung neuer Pigmentflecken vorzubeugen. Der folgende Plan fasst die wesentlichen Schritte für eine erfolgreiche Behandlung zusammen.
Ihr Aktionsplan für eine erfolgreiche Pigmentfleck-Behandlung
- Ärztliche Abklärung: Lassen Sie alle Pigmentmale vor Beginn einer Behandlung von einem Dermatologen untersuchen, um Hautkrebs auszuschließen.
- Methodenwahl: Bestimmen Sie gemeinsam mit dem Experten die passende Methode je nach Fleckentiefe (z.B. Fraxel-Laser für flache, Pico-Laser für tiefere Pigmente).
- Ergänzende Heimpflege: Integrieren Sie Wirkstoffe wie Vitamin C, Retinoide oder Azelainsäure in Ihre Pflegeroutine, um die Ergebnisse zu unterstützen und die Hautgesundheit zu fördern.
- Konsequenter Sonnenschutz: Tragen Sie täglich und ganzjährig einen Breitband-Sonnenschutz mit LSF 50+, um die Haut vor UV-Strahlung zu schützen.
- Regelmäßige Kontrolle: Planen Sie jährliche Kontrolltermine und bei Bedarf Auffrischungsbehandlungen ein, um die Ergebnisse langfristig zu sichern.
Letztendlich ist der beste Guide eine vertrauensvolle Beziehung zu einem qualifizierten Dermatologen, der Sie auf diesem Weg begleitet und die Strategie bei Bedarf anpasst. Nur so können Sie sicher sein, die effektivste und sicherste Lösung für Ihre Haut zu erhalten.
Häufige Fragen zu Laser, IPL und Hautgesundheit
Welche IPL-Heimgeräte sind in Deutschland beliebt?
Zu den meistverkauften Modellen in Deutschland gehören der Braun Silk Expert Pro 5, der Philips Lumea 9000 Serie und Geräte von Beurer wie das Velvet Skin. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Geräte eine deutlich geringere Leistung als professionelle Systeme haben und nicht für alle Haut- und Haartypen geeignet sind.
Für welche Hauttypen ist IPL geeignet?
IPL funktioniert am besten bei heller Haut mit dunklen Haaren (hoher Kontrast). Bei dunkler Haut besteht ein erhöhtes Risiko für Verbrennungen, da das Licht auch vom Melanin der Haut absorbiert werden kann. Helle oder graue Haare enthalten zu wenig Melanin und können nicht effektiv behandelt werden.
Wie unterscheiden sich die Schmerzen bei IPL und Laser?
Das Schmerzempfinden ist individuell, jedoch wird IPL oft als schmerzhafter beschrieben, vergleichbar mit dem Schnalzen eines Gummibandes auf die Haut. Moderne professionelle Lasergeräte verfügen über hochentwickelte Kühlsysteme (z.B. Kontakt- oder Kaltluftkühlung), die die Hautoberfläche während der Behandlung schützen und die Behandlung oft als nahezu schmerzfrei empfunden wird.
Wann ist das Hautkrebs-Screening in Deutschland kostenlos?
In Deutschland übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen für Personen ab 35 Jahren alle zwei Jahre die Kosten für ein Hautkrebs-Screening. Dies ist eine wichtige Vorsorgemaßnahme, die vor jeder ästhetischen Behandlung von Pigmentmalen erfolgen sollte.
Was ist die ABCDE-Regel?
Die ABCDE-Regel ist eine einfache Methode zur Selbstkontrolle von Pigmentmalen: A für Asymmetrie, B für unregelmäßige Begrenzung, C für Color (uneinheitliche Farbe), D für einen Durchmesser über 5 mm und E für Erhabenheit oder Entwicklung (Veränderung). Bei Auffälligkeiten sollte umgehend ein Dermatologe aufgesucht werden.
Wer darf in Deutschland Tattooentfernungen mittels Laser durchführen?
Seit Ende 2020 und der Einführung der NiSV-Verordnung dürfen Tattooentfernungen mit Laser in Deutschland ausschließlich von approbierten Ärzten mit einer entsprechenden Fachkunde-Fortbildung durchgeführt werden. Dies dient dem Schutz der Patienten vor schweren Nebenwirkungen.